Finowkanal
Wo Wasser Industriegeschichte erzählt.
Vergleichsweise kurz, aber idyllisch schön führt der Finowkanal 42 Kilometer durch das Barnimer Land – vom Langen Trödel bei Liebenwalde bis zur Alten Oder bei Hohensaaten. Zwei ingenieurtechnische Meisterleistungen, das alte Schiffshebewerk von 1934 und das 2022 eröffnete Neue lohnen dort das Anhalten.
Das Wasser des Finowkanals erzählt Industriegeschichte. Die bereits 1605 in Angriff genommene historische Wasserstraße verfiel im Chaos des 30-jährigen Krieges. Wiederbelebt und ausgebaut ab 1743 durch Erlass Friedrich II. trug der Gütertransport übers Wasser zur Entwicklung des „Märkischen Wuppertals“ im Finowtal bei. Spuren sind bis heute nachzuverfolgen, auch wenn nach 1914 der Kanal durch die Oder-Havel-Wasserstraße an Bedeutung verlor und der Wirtschaftsverkehr 1972 ganz eingestellt wurde.
Dreizehn historische handbetriebene Schleusen sind auf dem Kanal mit einem Gefälle von insgesamt 36 Metern zu passieren. Paddeln, Rudern, Kanufahren oder mit einem Floß gemächlich dahintreiben, all das ist auf dem seit Ende der 90er Jahre für den Tourismus erschlossenen und samt Infrastruktur mit beträchtlichen finanziellen Mitteln sanierten Finowkanal möglich. Mit etwas Glück beobachtet man am Ufer geschützte Tiere wie Eisvogel oder Biber.
Seit 2011 können Wasserwanderer direkt vom Finowkanal aus den märchenhaften Werbellinsee erreichen. Vor der Schleuse Ruhlsdorf ging die neu gebaute Anbindung in Betrieb. Der Werbellinkanal verlängerte sich um weitere 3 km und schlängelt sich nun idyllisch durch die Landschaft. Die zwei Selbstbedienungsschleusen Rosenbeck und Eichhorst laufen an den Sommerwochenenden auf Hochtouren – es sollte ein wenig mehr Zeit eingeplant werden.
(Text Bettina Erdmann)
Erleben Sie spannende Industriegeschichte entlang des Finowkanals mit seinen 12 Staustufen.
Erfahren Sie mehr zum Finowkanal und seiner Umgebung u.a. unter:
www.finowkanal.info